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Predigten

Lukas 9, 46 - 62

Lukas 9, 46 – 62

 

Richard hat seine Predigt von letzter Woche mit diesen Worten geendet. Sie sind gute Worte, an die wir uns erinnern sollten.

„Mein Gebet in dieser Woche ist, dass wir Menschen sind, die so stark an die Kraft Gottes glauben, dass wir zuerst beten und nicht beten, nachdem wir zuerst alles andere versucht haben. Ich bete, dass wir so stark an die Worte und Verheißungen Christi glauben, dass wir verstehen, dass unsere beste Strategie in dieser Welt darin besteht, die Wahrheit zu suchen, und dabei stellen wir fest, dass diese Wahrheit, die wir suchen, Jesus Christus ist.“

Diese Woche gehen wir weiter im Lukasevangelium. Lukas 9, 46 – 62.

Verse 46 – 48

Einmal kam es unter den Jüngern zu einem Streit darüber, wer von ihnen der Größte sei.   Jesus wusste, was sie dachten. Er stellte ein kleines Kind neben sich   und sagte zu ihnen: »Jeder, der ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt meinen Vater auf, der mich gesandt hat. Wer der Geringste unter euch ist, der ist der Größte.

Wer ist der Größte? Kannst du das glauben? Warum würden Jesus‘ Jünger, die ihm jeden Tag am nächsten stehen, über dieses Thema miteinander streiten? Ich muss sagen, es ist ein bisschen peinlich, oder? Aber ich finde es auch großartig, dass Lukas es für uns geschrieben hat. Weil es eine gute Erinnerung ist, dass die Bibel die Wahrheit sagt, auch wenn es nicht schmeichelhaft ist.

Jesus lehrte seinen Jüngern und auch uns etwas besonders. Was er lehrte, geht gegen die Kultur, gegen was die Gesellschaft denkt. Aber manchmal ist das so mit Jesus. Jesaja 55, 8 – 9 sagte, „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken«, sagt der Herr, »und meine Wege sind nicht eure Wege.   Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.“ Gott weiß, was am besten ist. Nicht wir.

Jesus lehrte, „Wer unter euch der Allergeringste ist, der ist groß.“ Dieser Gedanke geht gegen unsere Kultur, oder? Der Allergeringste ist das größte? Jesus lehrte uns, dass wir anderen Menschen dienen sollten. Phil. 2, 4 „Denkt nicht nur an eure eigenen Angelegenheiten, sondern interessiert euch auch für die anderen und für das, was sie tun.“

Jesus hat das nicht nur gelehrt, sondern auch so gelebt. Er lebte es aus, bis zum Kreuz. Wer der größte sein möchte, muss andere Menschen dienen. Dann werden wir in Gottes Augen die größte sein.

Verse 49 – 50

Johannes sagte zu Jesus: »Meister, wir haben gesehen, wie einer in deinem Namen Dämonen austrieb, und haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er nicht zu uns gehört.«  Doch Jesus entgegnete ihm: »Hindert ihn nicht! Wer nicht gegen euch ist, ist für euch.“

Wie gehen wir mit Menschen um, die nicht zu "unserer Gruppe" gehören? Schwere Frage, oder? Noch einmal ist die Bibel total transparent. Wir sehen Menschen so, wie sie sind. Wir sehen uns selbst, wie wir sind. Jesus fordert uns auf, anders zu denken als die Welt. Wenn jemand nicht in unserer Gruppe ist, dann müssen wir uns fragen, ob sie für oder gegen Jesus sind. Das ist die wichtige Frage, nicht ob sie in unserer Gruppe sind oder nicht. Mir ist klar, dass wir manchmal theologische Unterschiede zu anderen haben, die an Jesus glauben. Die Botschaft Jesu an die Welt mityuteilen ist jedoch wichtiger als unsere Meinungsverschiedenheiten.

Verse 51 – 56

Als die Zeit seiner Rückkehr in den Himmel näher kam, machte Jesus sich auf den Weg nach Jerusalem.   Er schickte Boten voraus in ein Dorf in Samarien, um seine Ankunft vorzubereiten.   Doch sie wurden abgewiesen. Weil Jesus auf dem Weg nach Jerusalem war, wollten sie ihn nicht aufnehmen.   Als Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: »Herr, sollen wir Feuer vom Himmel regnen lassen und sie verbrennen?«   Doch Jesus drehte sich um und wies sie zurecht.    Dann zogen sie weiter in ein anderes Dorf.“

Ich finde Johannes‘ und Jakobus‘ Frage komisch. „…sollen wir Feuer vom Himmel regnen lassen und sie verbrennen?“ Wirklich? Haben sie wirklich gedacht, dass weil diese Menschen entschieden haben, Jesus nicht anzunehmen, dass sie sterben sollten? Klingt ein bisschen hart, oder? Diese Verse geben mir Hoffnung. „Jesus drehte sich um und wies sie zurecht.“ Wenn sie etwas Dummes taten oder sagten, wenn wir etwas Dummes taten oder sagten, hat Jesus Geduld mit uns. Er wird sie und uns weiter lehren, seinen Weg zu kennen und zu folgen. Wir nennen es Wachstum. Es ist ein Prozess. Er ist unser Hirte, wir sind seine Schafe. Wir werden aus unserem Fehler etwas lernen, wenn wir versuchen Jesus‘ Lehre zu folgen.

Verse 57 – 62

Unterwegs sagte einer der Jünger zu Jesus: »Ich will mit dir gehen, wohin du auch gehst.«  Aber Jesus hielt ihm entgegen: »Füchse haben ihren Bau und Vögel haben Nester, doch der Menschensohn hat keinen Ort, an dem er sich ausruhen kann.« Zu einem anderen sagte er: »Komm, folge mir nach.« Dieser jedoch antwortete: »Herr, lass mich zuerst noch nach Hause gehen und meinen Vater begraben.«  Jesus erwiderte: »Lass die Menschen, die nicht nach Gott fragen, für ihre Toten sorgen. Deine Aufgabe ist es hinzugehen und das Kommen des Reiches Gottes zu verkündigen.« Ein anderer sagte: »Ja, Herr, ich will mit dir gehen, aber lass mich zuerst noch von meiner Familie Abschied nehmen.«  Doch Jesus sagte: »Wer eine Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht geeignet für das Reich Gottes.“

Jesus sprach hier in diesen Versen in Hyperbel. Das bedeutet, dass er in offensichtlicher und absichtlicher Übertreibung sprach. Er sprach in dieser rhetorischen Art, um seinen Punkt zu verdeutlichen. Um Jesus zu folgen, müssen wir ihn ZUERST und über ALLE anderen Dinge in unserem Leben stellen. Jesus zu kennen und ihm zu folgen muss die Priorität über unseren Häusern und materiellen Dingen, über unsere irdischen Verantwortungen und über unsere Familie haben. Wir wissen, dass Gott sich um uns kümmert. Er kümmert sich darum, dass wir die Dinge haben, die wir brauchen, dass wir uns um unsere Verantwortung kümmern und dass wir unsere Familien lieben und uns um sie kümmern. Aber Gott will, dass wir Jesus und Ihn an erster Stelle halten.

Wenn ich über diese Verse nachdenke, ein Wort kommt mir in den Kopf. Nach unserem Text heißt das Wort, aufnehmen. Wir können andere Synonyme auch benutzen. Erhalten und bekommen haben die gleiche Bedeutung. Jesus aufzunehmen, Jesus zu akzeptieren als Herr und Meister. Es ist die Entscheidung ihm zu folgen. In jedem Teil der Verse, die wir heute gelesen haben, sehen wir vier Ideen, aus denen wir etwas lernen können.

1.      Aus Versen 46 – 48. Wenn wir Jesus aufnehmen, dann nehmen wir Gott, seinen Vater, auch auf. In Johannes 14, 6 Jesus sagte, „Ich bin der Weg, denn ich bin die Wahrheit und das Leben. Einen anderen Weg zum Vater gibt es nicht.“ Jesus IST der Weg, der einzige Weg zum Vater. Wenn wir an Jesus glauben, wenn wir unser Leben zu Gott durch Jesus geben, dann bekommen wir (aufnehmen wir) eine Beziehung nicht nur mit Jesus, sondern auch mit Gott der Vater. Johannes sagte in Johannes 1, 12 „Aber allen, die ihn (Jesus) aufnahmen und ihm Glauben schenkten, verlieh er das Recht, Kinder Gottes zu werden.“ Durch Jesus haben wir „…das Recht, Kinder Gottes zu werden.“ Wenn wir Jesus aufnehmen, bekommen wir eine geistliche Familie, wo Gott unser Vater ist.

2.      Aus Versen 49 – 50. Wir müssen andere Menschen, die nicht „mit“ uns oder in unserer Gruppe sind, auch aufnehmen oder akzeptieren. Gott entscheidet, wer in SEINER Familie ist, nicht ich. Wir werden, ohne Zweifel, verschiedene theologische Meinungen über Gottes Wort haben. Aber Jesus sagte, „Wer nicht gegen mich (Jesus) ist, der ist für uns.“

3.      Aus Versen 51 – 56. Einige Menschen in unserer Welt werden Jesus NICHT aufnehmen oder akzeptieren. Von diesen Versen sehen wir die Samarier, die nicht Jesus folgen möchten. Sie möchten Jesus nicht aufnehmen, weil er nach Jerusalem gehen möchte, nicht in ihrer Stadt bleiben will. Es klingt kindisch, Jesus abzulehnen, weil er nicht in ihrer Stadt bleiben würde. Vielleicht können sie nicht verstehen, warum er nicht bleiben wollte. Vielleicht können wir auch nicht den Grund verstehen, warum Gott macht, was er macht. Aber wir müssen ein tieferes Vertrauen haben und treu zu Gott bleiben, auch wenn Dinge in unserem Leben nicht gehen wie wir es geplant oder gedacht haben, dass sie gehen würden.

4.      Aus Versen 57 – 62. Jesus aufzunehmen, hat einen höhen Preis. Er MUSS an erster Stelle stehen. Er hat mehr Wert als unsere Wohnungen oder unsere materialistischen Sachen, mehr Wert als unsere irdischen Verantwortungen und mehr Wert als auch unsere Familie. Jesus kennenzulernen, Jesus zu folgen und weiter in Jesus zu wachsen, hat mehr Wert als alle die anderen Dinge, die wir in diesem Leben haben oder bekommen.

Jesus zu folgen, verspricht uns keine materiellen Belohnungen, es erfordert ein radikales Engagement und erfordert IHN, immer, in den ersten Platz zu stellen.

 

Mark Abercrombie